Gute Seele im Start-up: Die Feel-Good-Oma

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Den Begriff „Feel-Good-Manager“ habt ihr sicherlich schon mal gehört. Aber wie sieht es mit „Feel-Good-Oma“ aus? Ich muss sagen, dass ich die Ohren gespitzt habe, als ich diesen Begriff das erste Mal vor ein paar Tagen im Radio gehört habe. Angeblich hat jedes zehnte Start-up so eine Oma an Bord. Wäre das auch was für euch?

Aufgaben eines Feel-Good-Managers

Ein Feel-Good-Manager soll, wie der Name schon sagt, eine gewisse Wohlfühl-Atmosphäre im Unternehmen schaffen. Er oder sie organisiert Events, sorgt für gesundes Essen und Fitness am Arbeitsplatz, besorgt Geburtstagsgeschenke und hat ein offenes Ohr für alle Mitarbeiter – so zumindest die klassischen Tätigkeiten.

Das gute Arbeitsklima soll zum einen den Betrieb für Bewerber attraktiver machen und zum anderen die bereits vorhandenen Mitarbeiter motivieren. In Zeiten des Fachkräftemangels müssen sich Arbeitgeber etwas einfallen lassen, um gut qualifiziertes Personal zu halten.

Oma in der Küche

Lass das mal die Oma machen

In vielen Start-Ups zeichnet sich nun seit Jahren der Trend ab, die Position des Feel-Good-Managers mit lebenserfahrenen Menschen ab 50 oder 60 Jahren zu besetzen. Der Begriff „Feel-Good-Oma“ – die Stellen werden klassischerweise meist an Frauen vergeben – hat sich dabei zu einem geflügelten Wort entwickelt.

Ich persönlich kann mir gut vorstellen, dass der Plan aufgeht. In unserer schnelllebigen Zeit fehlt vielen jungen Menschen genau das, was eine Oma klassischerweise ausmacht: Sie bleibt auch in Stresssituationen ruhig, hat immer ein offenes Ohr und möchte einfach, dass es allen gut geht. Sie ist quasi der menschliche „Entschleuniger“ im Arbeitsstress. Schließlich hat sie das, was vielen ihrer 25- bis 35-jährigen Kollegen fehlt: Lebenserfahrung. Und damit kommt auch Weisheit.

Gerade für die Generation Z, die komplett in eine digitale Welt hineingeboren wurde, bietet sie abseits von Bildschirmen und Smartphones ein Stück Menschlichkeit.

Win-Win-Situation?

Mitarbeiter in Unternehmen mit Feel-Good-Oma sehen die Position als wichtig für Ihr Wohlbefinden an. In einem Artikel der Zeit äußern sich mehrere Mitarbeiter eines Berliner Start-ups sehr positiv dazu. Und die Senioren freuen sich von den jungen Leuten so wertgeschätzt zu werden. Eine klassische Win-Win-Situation.

Allerdings kommt auch eine ehemalige ältere Mitarbeiterin zu Wort, die zuvor bei dem Unternehmen arbeitete und aufgrund von fehlender Belastbarkeit gekündigt wurde. Das Start-up rechtfertigte sich, aufgrund des großen Wachstums sei es der Mitarbeiterin einfach zu viel geworden und die Leistung hätte nicht mehr gestimmt. Für sie (70+) wurden zwei jüngere Damen (50+) eingestellt.

Da sind wir dann natürlich beim Knackpunkt: Möchte ich wirklich Entschleunigung, Harmonie und eine Einbindung der älteren Generation? Oder möchte ich für schmale 450 Euro einen "hippen" Trend bedienen? Ich denke, dass die Feel-Good-Oma eine tolle Position sein kann, wenn man sie wertschätzt und wirklich im Dienste der Entschleunigung einsetzt. Mit anderen Worten: Im ganzen Unternehmen muss der Geist einer guten Work-Life-Balance gelebt werden. Oma kann viel, aber mit anpacken müssen alle! ;)

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Kommentare

Sexismus am Arbeitsplatz am
Gleichberechtigung im 21. Jahrhundert lässt Grüßen...
In diesem Sinne sollte man auf die verwendeten Worte aufpassen .. "Feel-Good-Oma" ist definitiv in der verwendeten Form sexistisch!
Larissa Wiesing am
Hallo,

wie wir schon im Blogbeitrag erwähnt haben: Die oben beschrieben Stelle wird häufig an Frauen vergeben und deshalb hat sich der Begriff "Feel-Good-Oma" in der Start-up-Szene entwickelt. Wir haben ihn lediglich so aufgegriffen, können uns aber auch gut "Feel-Good-Opas", "Feel-Good-Divers" oder den Klassiker: "Feel-Good-Hunde" vorstellen :)

Viele Grüße aus Espelkamp!