5 Dinge, die du bei der Gartenarbeit für deine Website lernen kannst
Vorgeschichte
Unser Garten erstreckt sich über einige Beete, eine Rasenfläche und eine Waldfläche. Ich erinnere mich noch gut an unser erstes Jahr. Wir (meine Frau und ich) waren so unglaublich unerfahren: Fleißig sämtliche Büsche und scheinbare Unkräuter ausgerissen und uns dann an der doch so wundervoll sauberen Erde erfreut – wie kurzsichtig!
Es dauerte nämlich kaum eine Woche, bis die im Boden schlummerten Samen aufbrachen und wir unsere Arbeit bald wieder angehen mussten. Erste Lektion für uns: Von Pflanzen gesäuberte Erde gibt es nicht lange. Die Natur nutzt den Platz und breitet sich aus.
Mit den Jahren sind wir weiter gegangen, zwischendurch gestolpert, immer wieder aufgestanden und haben mehr und mehr gelernt, was es heißt, ein Gärtner zu sein.
1. Lektion: Übe dich im Weitblick und Geduld
Nach unserem Umzug fanden wir einige Pflanzen im neuen Garten, die sehr stark mitgenommen schienen. Kaum Blüten, wenig neue Triebe und ein allgemein schwacher Zustand. Wegwerfen und neu pflanzen? Das schien die einfachste Lösung.
Wir dachten auch darüber nach einen Rosenstrauch zu entsorgen. Dann aber entschieden wir uns: Wir geben ihn nicht auf. Wir gingen an die Wurzel, schnitten eine andere Pflanze, die um die Wurzel wuchs und sie erdrückte heraus und warteten.
Nichts anderes. Wir warteten.
Heute, drei Jahre später, bringt der Rosenstrauch wieder und wieder herrliche Rosenblüten hervor. Einfach wundervoll, ein Genuss in jedem Frühling und Sommer. Und wir hätten ihn beinah entsorgt :-).
Manche Dinge auf deiner Webseite scheinen aktuell überflüssig, nicht mehr gebraucht und möchten von dir gerne entsorgt werden. Es braucht einen gewissen Weitblick, eine gewisse Geduld um differenzieren zu können, was tatsächlich überflüssig ist, und was einfach noch etwas mehr Pflege und Zeit braucht, um gut zu werden.
Das kann der Blog sein, der aktuell gar keine Gewinne zu bringen scheint, das können auch scheinbar überflüssige und zeitraubende Social-Media-Kanäle sein. Manche Dinge brauchen Zeit, um zur vollen Blüte zu gelangen.
2. Lektion: Alles braucht Pflege
Jeder Baum, jeder Strauch jede Nutzpflanze im Garten braucht Pflege – oder sie verwildert. Selbst ein jahrzehntealter Baum muss Jahr für Jahr von abgestorbenen, aber noch hängenden Ästen entfernt werden, ebenso von kraftraubenden neuen Trieben, die an falschen Stellen wachsen. Wenn man sich nicht die Zeit für die Pflege nimmt, wächst der Baum nicht so gut, bringt nicht so schöne Blüten hervor.
Alles, jeder Rhododendron, jeder Ahorn, jeder Lavendel: ALLES braucht Pflege.
Deine Webseite? Braucht Pflege. Egal ob du eine eingesessene Agentur mit mehr als 15 Jahren Erfahrung bist, oder aber ein Freelancer seit einem halben Jahr: Deine Webseite braucht Pflege, um ihre Aufgabe, die Repräsentation deiner Leistungen und das Generieren neuer Aufträge, gut erfüllen zu können.
Setz dabei auf eine Mischung zwischen vielen kleinen Optimierungen und dann und wann einem größeren Relaunch. Nichts anderes passiert bei Pflanzen im Garten: In der Regel werden sie mit kleinen Schnitten gepflegt, dann und wann aber auch stark zurückgeschnitten. Und warum das alles? Damit sie ihre Aufgabe möglichst gut erfüllen können.
3. Lektion: Das beste Werkzeug für das beste Ergebnis
Ich bin jemand, der im Garten viel Wert auf gutes Werkzeug legt. Warum? Weil es mir wichtig ist bei meiner Arbeit das beste Ergebnis zu erreichen. Ob es nun um Rasenmäher, Gartenschere, Unkraut-Vlies oder Schubkarre geht: Wir wollen gutes Werkzeug, um das beste Ergebnis zu erreichen.
Es geht aber noch weiter: Nicht nur das Werkzeug wirkt sich auf die Arbeit aus, sondern auch das Wissen um die Handhabung. Als Gärtner habe ich daher immer ein paar gute Bücher aber auch Menschen zur Hand, die mir zeigen, wie ich mit welchen Werkzeugen am besten umgehe.
Überlege daher gut, auf welches CMS du setzt, welche Entwickler an deiner Webseite arbeiten und schlussendlich auch, mit welchem Computer du deine Webseite pflegst. Sei daneben offen für Webinare, gute Bücher oder Workshops. Gutes Werkzeug und das Wissen, wie man damit umgeht, für das beste Ergebnis.
4. Lektion: In Jahreszeiten denken
Es fällt schwer einzugestehen, dass wir alle den natürlichen Jahreszeiten unterworfen sind. Frühling und Sommer lässt neue Projekte entstehen und gedeihen, im Herbst und Winter kehrt mehr und mehr Ruhe ein. Wie im Garten.
Wer im Winter im Garten arbeiten will, schadet bei der Kälte nicht nur sich selbst, sondern auch den Pflanzen. Sie sind alle in der Winterruhe und horten Energie, um nicht zu erfrieren. Es liegt in ihrer Natur. Wer hier Äste abschneidet oder sie umpflanzt, sorgt für unnötige Belastung.
Die Jahreszeiten deiner Webseite können denen der Natur entsprechen, müssen sie aber nicht. So haben wir bei Mittwald den „Winter“ im Sommer: Viele unserer Kunden sind im Urlaub und die Besucherzahlen stürzen förmlich ein. So sieht es zumindest für jemanden aus, der die Zahlen nicht seit einigen Jahren kennt. Ein anderer wird wissen: Abnehmende Besucherzahlen im Sommer? Das liegt in der Natur unserer Kunden.
Wir könnten bei Mittwald viel tun, um gegen die abnehmenden Zahlen in den Sommerwochen zu arbeiten. Aber davon würden wir nicht profitieren, im Gegenteil. Nimmt die Jahreszeiten eurer Webseite an, statt gegen sie zu arbeiten. Es liegt in ihrer Natur :-).
5. Lektion: Unterschätze nicht deine Gäste
Es ist beinah schon lächerlich, wenn ich bei dem Stück Land vor unserer Haustür von „unserem“ Garten spreche. Dabei übernehmen meine Frau und ich nur einen Bruchteil von der eigentlichen Arbeit. Unzählige Insekten, zahlreiche Vögel und andere Tiere leisten in „unserem“ Garten unglaublich viel. Ohne sie würde es vielen Pflanzen schlecht gehen, würde die Qualität des Bodens leiden.
Es ist nicht wirklich „deine“ Webseite. Sie lebt und entwickelt sich durch den Einfluss zahlreicherer Personen. Ob es nun die Entwickler, Redakteure, Texter oder aber auch Gastautoren oder Besucher sind, die Kommentare hinterlassen. „Deine“ Webseite lebt von ihren zahlreichen Gästen.
Achte daher bewusst darauf, sie zu pflegen. Wie ich in unserem Garten Regenwürmer im Komposter mit einer vielseitigen „Ernährung“ fördere, kannst du deinen Redakteuren, Kommentatoren sowie Entwicklern eine angenehme Umgebung schaffen. Auf das deine Webseite gedeiht!
Vier Jahre mit einem Garten sind nicht viel. Aber genug, um einiges von der Natur zu lernen. Ich hoffe, ihr könnt etwas für eure Webseite mitnehmen, anfangen mit mehr Weitsicht und Geduld zu pflegen, auf eure Werkzeuge achten und das große Bild sehen, bei dem eure Webseite das Projekt vieler Beteiligter ist. Ich wünsche euch viel Erfolg dabei!
Kommentare
So habe ich das noch nie gesehen. Sehr gutes Beispiel. Zum Glück muss man nicht "täglich" in seinem Garten was machen damit alles gut wächst und gedeiht :)
Toller, informativer und vor allem hilfreicher Beitrag!
Sehr schön, Gedult ist das wichtigste ;D
Hammer Artikel. Ich dachte erst, Webhosting? Ich wollte doch etwas über Gärten lesen. Aber desto mehr man liest, desto klarer wird es. Einfach nur genial.
Neben dem Garten wird auch Google es einem danken... ;-)
Gruß
Clemens
Super Vergleich. Ich merk das auch immer wieder seit wir einen Schrebergarten haben. Garten und Webseite müssen eben gepflegt werden :)
Vor allem Geduld ist das A und O. Und Disziplin, ohne diese beiden Eigenschaften, wird man es sehr schwer haben, ob im Garten, der eigenen Webseite oder in anderen Bereichen im Leben. BViele Grüße Mark
mein Schwiegervater ist auch so ein Gartenliebhaber, fürs Bloggen jedoch mittlerweile zu alt. Das ist dann eher etwas für mich. Toller Artikel, sehr lesenswert!
Gut geschrieben :) Betreibe ebenfalls beides und die Vergleiche passen wirklich gut. Ich lasse dir mal liebe Grüße da :)
sehr schöne Kombination von Garten und Webseite – ja, beide benötigen Pflege und man muß schon etwas Arbeit reinstecken damit etwas gutes rauskommt
Vielen Dank für das Lob! :)
Das ist aber mal eine wirklich gut verfasste Geschichte mit einem unerwarteten Vergleich. Ich nehm´s mir auf jeden Fall mit. Und wenn unser nächster shopware-shop bei euch als Hoster landet, hören wir wahrscheinlich noch öfter von einander. Und jetzt für ist heute Feierabend und raus in den Frühling.
Grüße von den Buntspechten-Holzspielfiguren
Schöner Artikel mit tollen Vergleichen.
Ein wichtiger Aspekt wäre noch die GRÖßE des Gartens/Projekts.
Während kleine Projekte noch mit einfacheren Mitteln analysiert und optimiert werden können, benötigt man bei Großprojekten im Garten und um das Haus schon Maschinen die einem die Arbeit erleichtern :-)