Remote vs. Büro: Erkenntnisse aus dem Remote-Office und ein Blick auf die neue Normalität

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Als fleißige Leser unseres Blogs habt ihr sicherlich unsere Remote-Serie verfolgt, in der wir über unsere Erfahrungen mit der dezentralen Arbeit bei Mittwald aus unterschiedlichen Bereichen berichtet haben. Falls nicht, schaut unbedingt rein! Ich möchte euch heute aber in die Übergangsphase nehmen – zwischen Remote und Büro. Denn die meisten von uns sind wieder im Büro. Aber es ist anders als vor dem Lockdown. Daher die Fragen: Was hat sich verändert? Welche Learnings haben wir für die jetzige Zeit gemacht?

Kurzer Rückblick: 100 % remote

Um euch kurz abzuholen, möchte ich ein wenig über meine Eindrücke der absoluten Remote-Zeit und den daraus resultierenden Learnings berichten. Als Scrum Master in der Produktentwicklung war ich zuerst etwas skeptisch, als es hieß, dass alle von Zuhause aus arbeiten sollen. Denn ich weiß sehr gut, wie wichtig und gesund es für Teams ist, im direkten, persönlichen Kontakt zu stehen. Dass einzelne Teammitglieder von Zuhause aus arbeiten, war ich gewohnt und das hat auch bisher ganz gut funktioniert, aber gleich ALLE Teams? Das klang erst einmal nach Herausforderungen, sowohl innerhalb der Teams als auch teamübergreifend. Die anfängliche Skepsis wurde allerdings innerhalb kürzester Zeit zerstreut. Nach der ersten Eingewöhnungsphase haben wir in den Teams funktionierende Tools für praktisch jeden Anlass gefunden und konnten ohne große Komplikationen einfach weiterarbeiten. Dennoch sind für mich in den letzten Monaten ein paar Erkenntnisse ganz besonders hängen geblieben.

Kommunikation muss bei dezentraler Arbeit aktiv gestaltet werden

Nach der ersten Zeit in der Remote-Situation stellte sich heraus, dass vielen der Austausch mit den Teammitgliedern, aber auch teamübergreifend fehlt. Logisch: Vor Ort saßen wir nicht nur direkt beieinander, wir sind uns auch mehrfach am Tag an der Kaffeemaschine oder auf dem Weg zu Besprechungsräumen über den Weg gelaufen und konnten uns kurz dabei austauschen. Diese spontanen Begegnungen fehlten ebenso wie das Grundrauschen von beiläufigen Gesprächen am Nachbartisch.

Die sonst selbstverständliche, beiläufige und spontane Kommunikation ist ein soziales Schmiermittel und muss Remote aktiv gestaltet werden. Denn sonst beschränkt sich der Austausch schnell auf die notwendigen, arbeitsprozessbedingten Situationen – nicht besonders förderlich für ein gutes Teamgefühl. Daher haben wir Kaffeerunden und Remote-Feierabendbiere einfach im Voraus geplant oder hierfür spontane Slack-Anfragen gestartet. Das hat geholfen, aber den richtigen, persönlichen Austausch bevorzugen wir in jedem Fall.

Sowohl im Remote-Office als auch im Büro ist der Austausch extrem wichtig.

Ungestört arbeiten oder jederzeit erreichbar sein?

Remote steht jeder einzelne vor der bewussten Entscheidung: Möchte ich ungestört arbeiten oder erreichbar sein? Im Gegensatz zur Arbeit vor Ort, habe ich remote sehr leicht die Möglichkeit, mich komplett abzuschotten, indem ich einfach die entsprechenden Tools schließe. So kam es in den letzten Monaten häufiger mal zu Situationen, in denen die schwere Erreichbarkeit einzelner Personen bemängelt wurde. Andererseits berichteten genau diese betroffenen Personen sehr zufrieden über lange, fokussierte und produktive Arbeitsphasen.

Wichtig ist hierbei, das richtige Maß zu finden und im Austausch mit dem Team zu bleiben: Hat jeder das Gefühl, dass die Teammitglieder bei Bedarf erreichbar sind und Fragen zeitnah geklärt werden können? Wenn nicht, sollte man überlegen, wie das Verhältnis aus fokussierter Einzelarbeit und dem gemeinsamen Austausch besser gestaltet werden kann.

Das Beste aus beiden Welten mitnehmen

Inzwischen sind bei uns viele wieder an die Arbeit vor Ort zurückgekehrt. Damit einher geht eine Mischung aus Teilnehmern vor Ort und Remote. Aktuell stelle ich dabei fest, dass einige neue Remote-Gewohnheiten vor Ort nicht so gut funktionieren. Konnte man die letzten Monate die Raumbuchungen für Meetings entspannt ignorieren, sollte man nun wieder rechtzeitig daran denken. Ebenso nehmen die Mikrofone bei Calls am Platz im Büro auch gerne mal die Stimmen der Tischnachbarn auf, die gar nicht an der Besprechung teilnehmen. Und wo wir beim Thema unerwünschter Meeting-Teilnehmer sind: Hatte man daheim jederzeit eine passende Umgebung um vertrauliche Themen zu besprechen, sucht man vor Ort doch lieber wieder nach geschlossenen Räumen. Remote waren viele Kollegen bei uns in der Abteilung für beiläufige Gespräche im Discord, aktuell sind es dort nur noch wenige, da die meisten wieder den kurzen Austausch vor Ort pflegen. Hier werden sich in nächster Zeit noch eine Reihe neuer Best Practices ergeben – ich bin gespannt.

Remote arbeiten oder vor Ort im Büro – beides hat Vorteile und Nachteile.

Der Wechsel zur Arbeit vor Ort bringt also wieder Veränderungen mit sich. Für uns ist klar: Wir möchten die Vorteile der Remote-Arbeit mitnehmen. In den Teams bedeutet das aktuell, dass wir uns überlegen, in welchen Situationen und Phasen wir am besten vor Ort oder teilweise auch Remote arbeiten können. Wir denken darüber nach, welche Tools und Methoden wir weiterhin nutzen möchten. Zudem beobachten wir uns in der jetzigen Phase genau und schauen, wie wir eigentlich den Tag über arbeiten und was uns vor Ort z. B. für die in der Remote-Zeit geschätzte fokussierte Einzelarbeit evtl. noch fehlt. Team- und abteilungsübergreifend beschäftigen sich bereits auch unsere FLUX Gruppen damit, wie wir unsere Arbeitsumgebung und Arbeitskultur für eine neue, flexible Arbeitswelt weiterentwickeln können. Auf dieser Reise möchten wir euch auch in Zukunft gerne mitnehmen.

Teilt gerne auch eure Erfahrungen mit uns: Was habt ihr in den letzten Monaten beobachtet? Seid ihr auch wieder auf dem Weg zurück in die „Normalität“? Welche Veränderungen im Vergleich zu vorher fallen euch auf?

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