The SEO Framework - eine Alternative zu Yoast?
The SEO Framework stellt sich mit einem interessanten Modell auf: Es ist nicht nur ein einfaches Plugin, sondern gleich ein Framework, eine Art Gerüst, mit dem sich benötigte SEO-Funktionen einfach nachladen lassen. Im Idealfall erhält so jede Webseite genau die SEO-Unterstützung, die sie benötigt. Aber erst mal zur Basis des Plugins.
Ein Hinweis vorab: The SEO Framework kann genauso unkompliziert installiert werden wie die meisten WordPress Plugins. Geht in euer WordPress Backend und klickt dort auf "Plugins", dann "Installieren" und sucht anschließend nach der Erweiterung. Mit einem Klick ist sie installiert, mit einem weiteren aktiviert. Alternativ könnt ihr das Plugin über das WordPress Verzeichnis herunterladen und manuell in eure Installation hochladen.
Das ist The SEO Framework
The SEO Framework hat es sich zur Aufgabe gemacht, WordPress User in der Suchmaschinenoptimierung zu unterstützen. Das geschieht, indem sich das Plugin in den Editor integriert und zu jedem Artikel sowie zu jeder Seite editierbare Felder mitgibt. Das sind:
- Meta-Title und -Description: Der Titel und die Beschreibung, die in den Suchergebnissen angezeigt werden.
- Social-Title und -Description: Der Titel und die Beschreibung, die in der Link-Vorschau in sozialen Netzwerken angezeigt werden.
- Social-Image: Die URL zum Bild, das in der Link-Vorschau in sozialen Netzwerken angezeigt wird.
- Canonical URL: Beinhaltet die URL zum originalen Beitrag (sinnvoll bei Duplicate-Content).
- Robots-Meta-Einstellungen: Einstellungen, die bestimmen, ob die Seite von Suchmaschinen gefunden wird (noindex), ob den Links auf der Seite gefolgt werden soll (nofollow) und ob eine Kopie für den Suchmaschinen-Cache angelegt werden darf (noarchive).
- Archiv-Einstellungen: Mit diesen wird definiert, ob der Beitrag in der Blog-Suche oder in den Archiven auftauchen soll.
Eine gute Orientierung sind die Zeichenangaben in den entsprechenden Feldern. So kann man nachvollziehen, wie viel Text integriert werden kann und wo gekürzt werden muss.
Die SEO-Informationen beschränken sich nicht nur auf die Artikel und Seiten, sondern sind in leicht abgespeckter Variante auch unter Kategorien und Schlagwörtern zu finden. Dort bieten sie neben Metainformationen auch das Deindexieren.
Einstellungen – ein Blick unter die Haube
SEO ist ein komplexes Thema. Will man ein Plugin für viele Webseiten anbieten, sollte man entsprechend viele Anpassungsmöglichkeiten zur Verfügung stellen. Es wundert daher nicht, dass die Einstellungen von The SEO Framework enorm sind. Um ein Gespür dafür zu bekommen, wie umfangreich konfiguriert werden kann, stelle ich euch die einzelnen Bereiche hier kurz vor:
- Allgemein: Hier werden generelle Einstellungen definiert, die z. B. die Darstellung der SEO-Box unter Beiträgen und Seiten beschreiben.
- Titel: The SEO Framework generiert automatisch einen Meta-Title. Dieser kann in jedem Beitrag und in jeder Seite manuell angepasst werden. In den Einstellungen lässt sich aber die generelle Vorlage dafür definieren.
- Meta-Description: The SEO Framework erlaubt es, automatisch eine Meta-Description aus dem Beitrag oder Seite zu generieren. Ist diese Option deaktiviert und es liegt keine manuell angelegte Description vor, versuchen Suchmaschinen selbstständig eine Beschreibung aus dem Text zu wählen.
- Startseite: An dieser Stelle lassen sich die Meta-Daten für die Startseite pflegen. Hierzu gehören auch Informationen für soziale Netzwerke und mehr.
- Meta Social: Sämtliche Einstellungen zu Social Media lassen sich hier pflegen, bspw. kann man ein Standardbild für die Vorschau in sozialen Netzwerken festlegen. Ebenso ist es möglich, eine Verbindung zu Facebook herzustellen, um das Teilen des Beitrags zu optimieren.
- Schema.org: Das System von Schema.org hilft dabei, Informationen sortiert zu sammeln und zu verarbeiten. In diesen Einstellungen kann z. B. die URL zum Logo angegeben werden, ebenso die URLs zu diversen Profilen in den sozialen Netzwerken.
- Robots-Meta: The SEO Framework macht es möglich, Archive ab der zweiten Seite auf "noindex" zu setzen – das kann bei vielen Inhalten sinnvoll sein. Suchmaschinen werden in dem Fall auf die eigentlichen Artikel und Seiten fokussiert und eben nicht auf Unmengen an Archivseiten. An dieser Stelle lassen sich ebenso einzelne Seitenbereiche auf "noindex" oder "nofollow" setzen.
- Webmaster-Meta: Ob es nun die Google Search Console ist oder die Bing Webmaster Tools sind - an dieser Stelle lassen sich die dazugehörigen Codes zur Verifikation eintragen. Interessanterweise wird auch die Kombination mit Pinterest Analytics angeboten.
- Sitemap: Hier ist es möglich einzustellen, ob eine Sitemap ausgegeben werden soll und/oder ab wie vielen URLs die Sitemap aufgeteilt werden soll. Zudem lassen sich in diesem Bereich Ping-Einstellungen definieren.
- Feed: Hier wird festgelegt, ob der Feed der WordPress Installation gekürzt werden soll.
Das Framework erweitern
Ihr seid noch auf der Suche nach zusätzlichen Funktionen? Dann installiert euch "The SEO Framework - Extension Manager". Nach der Aktivierung taucht unter den Einstellungen von The SEO Framework der Punkt "Extensions" auf.
Diese werden in "Premium" und "Free" unterteilt. Beim Preismodell erfolgt jedoch nochmals eine Differenzierung zwischen den Paketen "Essentials" und "Premium", wobei Letztere mehr kostet (Essentials: 49 US-Dollar / Jahr, Premium: 99 US-Dollar / Jahr). Die "Free"-Extensions sind kostenfrei.
Besonders die Extension für Local-SEO dürfte vielen Webseiten wichtig sein. Zu den Premium-Funktionen zählt auch der Monitor (aktuell Beta). Dieser trackt die Erreichbarkeit und SEO-Performance der Website.
Spannend ist ebenso die Extension "Focus". Wie von Yoast SEO bekannt, erlaubt auch sie ein sogenanntes Focus-Keyword zu definieren, für den der Beitrag gute Rankings erhalten soll. "Focus" prüft, ob das Keyword ausreichend verwendet wurde, und gibt Hinweise, wo es noch hinzugefügt oder vielleicht weggenommen werden kann. Spannend wird "Focus" mit Nutzung des Premium-Pakets. Dann ist per API eine Anbindung an ein Lexikon möglich, das nach Synonymen sucht und diese in das SEO-Ranking mit einfließen lässt.
The SEO Framework vs. Yoast SEO
In der Basis-Version ist sowohl The SEO Framework als auch Yoast SEO kostenfrei und bereits mit einigen wichtigen Funktionen ausgestattet. Dabei ist klar, dass die Plugins nicht von dieser Leistung leben, sondern von den kostenpflichtigen Paketen. Beide Unternehmen versuchen daher besonders wertvolle Funktionen zu verkaufen, statt kostenfrei anzubieten.
Yoast SEO kostet 79 Euro pro Jahr, während The SEO Framework bei 49 US-Dollar pro Jahr anfängt und in der Premium-Version 99 US-Dollar im Jahr kostet. Hierzu muss ergänzt werden, dass Yoast SEO in der Premium-Version nicht alle Funktionen liefert. Interessenten an z. B. Local SEO oder Google News müssen zusätzlich 69 Euro im Jahr zahlen.
Was mir bei der Nutzung beider Plugins aufgefallen ist: Das Design von The SEO Framework ist klarer – alles wirkt aufgeräumter und auf die wesentlichen Funktionen komprimiert. Dadurch fehlen aber natürlich auch Funktionen, wie die Lesbarkeitsanalyse oder das Fokus-Keyword (Letzteres kann per Extension-Manager nachgeladen werden). Was keinen Einfluss auf die Funktionen hat, sind die häufig integrierten Hinweise von Yoast SEO auf das Premium-Paket. The SEO Framework verzichtet darauf und schafft so mehr Ordnung.
Generell gilt, dass Yoast SEO näher am durchschnittlichen Nutzer zu sein scheint als The SEO Framework. Dafür sorgt nicht nur das bekannte Ampelsystem, sondern auch die verständlichen Benachrichtigungen und Hinweise. Letztere geben beispielsweise den Tipp, eine Verbindung mit der Google Search Konsole herzustellen.
Wer bislang Yoast SEO oder ein anderes SEO-Plugin genutzt hat und über einen Umzug nachdenkt, findet hier Hilfe bei der Migration in The SEO Framework.
Welches ist das perfekte SEO-Plugin?
Auch wenn es noch weitere SEO-Plugins für WordPress gibt, bleiben wir hier bei dem Vergleich zwischen Yoast SEO und The SEO Framework. Beide Erweiterungen kommen mit recht ähnlichen Funktionen, wenn auch in unterschiedlichen Preismodellen und Darstellungen verpackt.
Als langjähriger Yoast-SEO-Nutzer kenne ich das Plugin gut und bin mit ihm vertraut. Dennoch fiel es mir nicht allzu schwer, mich in The SEO Framework einzuarbeiten – so ist die Logik bei beiden Plugins ja recht ähnlich.
Bei Yoast SEO punktet bei mir ganz klar der Bereich der Benutzerfreundlichkeit: Jeder kennt ein Ampelsystem und kann damit arbeiten und ich bin mir sicher, dass jeder den gut erklärten Tipps des Plugins folgen kann. Wo The SEO Framework in den Einstellungen etwas unübersichtlich war, punktet es hingegen mit einem aufgeräumten Design bei der SEO-Box unter dem Editor in Artikeln und Seiten. Das gefällt mir persönlich sehr gut und ich habe mich gleich schnell zurechtfinden können.
Welches SEO-Plugin nun perfekt für euch ist, hängt von euren Ansprüchen ab. Wünscht ihr euch die Premium-Funktionen, kann ein Preisvergleich helfen. Geht es um die Basis-Funktionen, testet mal beide Plugins parallel und schaut, welches besser zu euren Bedürfnissen passt.
Aus meiner Sicht decken beide die SEO-Basics gut ab. :-) Ich freue mich auf eure Meinung in den Kommentaren!
Kommentare
Yoast ist wirlich schlecht, nutze seit eh und je das SEO Framework. Gute Wahl!
danke für diesen hilfreichen und ausführlichen Artikel.
Viele Grüsse,
Max
ein toller Bericht, mich würde viel mehr interessieren wie Ihr The SEO Framework gegen WPSEO seht?
Liebe Grüße
Sven
ich hatte WPSEO in Vergangenheit nur kurzfristig im Einsatz und kann mich leider nicht mehr an alle Details erinnern. Ein paar Unterschiede, die mir auffallen:
- WPSEO bietet keine kostenfreie Basis-Version (abgesehen von der 10-tägigen Testversion)
- WPSEO rechnet, anders als Yoast SEO oder The SEO Framework, nicht jährlich, sondern einmalig ab
- Ich könnte mir vorstellen, dass der Kundensupport von WPSEO ein Stückchen unkomplizierter ist. Das Plugin wird in Deutschland entwickelt, ich vermute auch der Support sitzt in Deutschland, wodurch Sprachbarrieren entfallen.
Aus der technischen Seite kann ich dir leider keine Informationen liefern.
Viele Grüße,
Viktor vom Mittwald Blog-Team
vielen Dank für die interessante Vorstellung.
Kann man Canonicals per Default definieren?
Das wäre ein Mehrwert, der bei Yoast nicht konfigurierbar ist.
Ich schaue mir das Plugin auf jeden Fall genauer an.
Viele Grüße und bis bald!
im Standard trägt The SEO Framework bei Canonicals die URL des Beitrags ein. Das wird bei Yoast SEO ebenfalls so gehandhabt. Beantwortet das deine Frage?
Viele Grüße,
Viktor vom Mittwald Blog-Team