Gutenberg: der neue Editor von WordPress
Nachdem der bisherige WordPress-Editor lange Zeit in seinen Basisfunktionen gute Arbeit geleistet hat, soll jetzt eine große Überarbeitung den Aufstieg in die nächste Stufe ermöglichen. Dabei haben sich die Macher viel vorgenommen – ebenso wie der Namensgeber, soll auch der Editor einen immensen Entwicklungsschritt mit sich bringen.
Gutenberg kurz vorgestellt
Natürlich stellt sich uns allen dabei direkt eine Frage: "Was wird Gutenberg alles können?" Aktuell ist der Editor lediglich in einer Beta-Version verfügbar – kann aber als Plugin kostenfrei im WordPress-Verzeichnis oder über euer WordPress-Backend installiert werden – und hat noch etwas an Entwicklung vor sich. Doch bereits jetzt ist zu sehen, auf welche Veränderungen wir uns einstellen können.
Gutenberg scheint, vergleichbar mit NEOS, die Barriere zwischen Front- und Backend sanfter gestalten zu wollen. Wie die Entwickler erklären, sei der bisherige WordPress-Editor perfekt gewesen um aufgeräumt und fokussiert am Text zu schreiben. Es gab jedoch Hindernisse, wenn es um die Gestaltung von Artikeln oder Seiten ging. Das Einbinden von Drittinhalten oder Sonderelementen ließ zu wünschen übrig und erforderte teilweise umfangreiches Wissen. Mit Gutenberg soll sich das nun ändern.
Die Zukunft von WordPress besteht aus "Blocks"
Anders als von WordPress gewohnt, haben wir hier nicht mehr viele unterschiedliche Elemente, die wir handhaben müssen. Im neuen Editor sollen diese in Form von Blöcken vereinheitlicht werden – Bausteine, mit denen man seine Website flexibel aufbauen kann.
So seht ihr auf dem oberen Screenshot Titel, Text und Zitat: Was bislang ein Element war, wird in Gutenberg in drei Blöcken aufgeteilt. Ein Klick in den jeweiligen Block ermöglicht das Bearbeiten des Inhalts.
Was ebenfalls Einarbeitung fordert, ist das Arbeiten mit der Copy&Paste-Funktion. Beim Testen der Beta empfand ich es als logisch, einzelne Blöcke komplett kopieren zu können. Das scheint aktuell (noch?) nicht möglich zu sein. Für die Zukunft könnte es aber eine praktische Erweiterung werden.
Im Gegensatz zum derzeitigen Aufbau von WordPress ist das Block-System für Einsteiger und Laien sehr gut geeignet. Egal, ob Bild, Audiodatei, Galerie, Zitat oder Liste: All diese Elemente lassen sich mit dem Plus-Icon unter jedem Block einfügen und dann pflegen. Diese Funktion könnte im Idealfall eine wertvolle Ergänzung für bislang komplexe Plugins sein – einfach einen neuen Block erstellen, die dazugehörigen Felder ausfüllen und fertig.
Mit diesem Schritt geht WordPress ebenfalls auf eine bessere Codequalität zu. Statt den Code von A nach B zu kopieren, werden die Daten in dem dazugehörigen Block eingegeben, woraus sich ein "sauberer" Code generiert.
Die Zukunft von Gutenberg & dem derzeitigen Editor
Die Entwicklung von Gutenberg ist aber noch nicht abgeschlossen: Es wird von einem 3-Stufen-Plan gesprochen, wobei die erste Stufe mit der Veröffentlichung von WordPress 5.0 erfolgt. In der Version wird der neue Editor dann mit WordPress verbunden und dient allein der Gestaltung von Artikeln.
In den weiteren zwei Stufen soll es darum gehen, Gutenberg auf die komplette Website zu bringen. Das dürfte für spannende neue Wege sorgen, ein benutzerfreundlicheres und intuitiveres CMS zu schaffen – was ideal für Agenturen, Freelancer und natürlich deren Kunden wäre.
Doch wird auch an dem bisherigen Editor festgehalten. Entwickler haben an die Nutzer gedacht, die die bisherige Optik lieben und bevorzugen. Mit Classic Editor gibt es daher ein Plugin, das den bisherigen Editor wiederherstellen soll.
Wann startet der neue Editor?
Die Frage nach dem Wann ist noch offen. Klar ist, dass Gutenberg in 2018 veröffentlicht wird. Doch der Zeitpunkt hängt unter anderem von den geplanten Neuerungen und Komplikationen in der Entwicklung ab. Wir bleiben gespannt, was sich noch alles ergeben wird und wie sich der neue Editor machen wird.
Solltet ihr die Beta-Version schon ausprobiert haben, schreibt uns doch gerne euren ersten Eindruck zu Gutenberg. ;)
Kommentare
Hallo Joannie, ich könnte mir vorstellen, dass das Problem mit der finalen Veröffentlichung von Gutenberg in WordPress 5.0 gelöst wird. Aktuell befindet sich die Erweiterung ja noch in der Beta.