Elementor vs. Block-Editor im Gutenberg-Projekt
Definitionen
Viele WordPress Themes, vor allem die PRO-Varianten, bringen eigene Page Builder direkt mit. Die klassischen WordPress Themes setzen auf den internen Editor, den Block-Editor.
Die meisten Page Builder bieten hier aktuell noch deutlich mehr Möglichkeiten als der Block-Editor, um das Design deiner WordPress Website mit einer grafischen Benutzeroberfläche anzupassen
Projekt Gutenberg und der Block-Editor
Der interne Block-Editor wird im allgemeinen Sprachgebrauch auch Gutenberg-Editor genannt. Das ist streng genommen allerdings falsch. Der offizielle Name dafür ist Block-Editor − einfach deswegen, weil du deine Inhalte mit verschiedenen Blöcken in Seiten und Blog-Beiträgen verwalten kannst. Blöcke können hierbei beliebige Inhalte wie Texte, Bilder, Videos sein. Sie können außerdem miteinander kombiniert und ineinander verschachtelt sein.
Nach ein wenig Einarbeitungszeit bietet der Block-Editor hier sehr viele Möglichkeiten deine Inhalte zu gestalten.
Das Projekt Gutenberg und der „Gutenberg-Editor“
Vor einigen Jahren begannen die Macher*innen von WordPress mit dem Gutenberg-Projekt. Dieses Projekt wird auch noch einige Jahre dauern und die Arbeit mit WordPress ziemlich verändern. Aktuell befinden wir uns in Phase 2 dieses Großprojektes, der „Anpassung“. Da diese Phase schon lange andauert und dass gesamte Projekt „Gutenberg“ heißt, entstand für den Block-Editor die falsche Bezeichnung „Gutenberg-Editor“. In den nächsten Jahren wird das Gutenberg Projekt weiter ausgebaut, z. B. in den Bereichen Kollaboration und Mehrsprachigkeit. Details zum Projekt findest du auf der Roadmap.
Elementor Page Builder
„Elementor“ ist einer der bekanntesten externen Page Builder. Mit Elementor kannst du aktuell noch viel detaillierter auf die Gestaltung deiner Inhalte Einfluss nehmen – mit der Besonderheit, dass du dazu keine Programmierkenntnisse benötigst. Du kannst alles durch eine grafische Bedienoberfläche festlegen. So lassen sich z. B. Abstände, Farben, Bilder oder auch Textabschnitte leichter justieren und an deine Bedürfnisse anpassen. Du kannst außerdem genauer festlegen, wie die mobile Ansicht deiner Website aussehen soll. Elementor ist damit ein sehr mächtiges Plugin, das wiederum durch weitere Plugins erweiterbar ist und so die Möglichkeiten in WordPress nochmal um ein Vielfaches vergrößert.
Elementor vs. Block-Editor
Sowohl der klassische Block-Editor, als auch Elementor haben Vor- und Nachteile. Auf einige davon gehe ich im Folgenden ein.
Elementor
Vorteile:
- Erweitert dein WordPress um viele Möglichkeiten
- Design-Anpassungen noch detaillierter ohne Programmierkenntnisse möglich
Nachteile:
- Kostenpflichtig bei vollem Funktionsumfang
- Durch die vielen Funktionen auch viel Code >> bremst deine Seite aus
- Schreibt teilweise Code in die Datenbank zu den eigentlichen Inhalten
Der letzte Punkt ist dabei auch der gravierendste. Denn die eigentlichen Vorteile eines CMS, dass Inhalt und Design getrennt sind, werden dadurch ausgehebelt. Wie schwer das ins Gewicht fällt, hängt allerdings sehr vom zugrundeliegenden Theme, der Elementor-Version und der Konfiguration ab.
Block-Editor
Vorteile:
- nativ in WordPress integriert
- Trennung Inhalte / Design bleibt bestehen
- Wird auch in den nächsten Jahren immer weiterentwickelt
Nachteile:
- Im Handling teilweise gewöhnungsbedürftig
- Noch nicht so vielseitig wie Elementor
Aktuell bieten andere Page Builder noch mehr Möglichkeiten, dein Design anzupassen. Vor allem wenn du detailverliebt bist oder für alle Geräte genaue Vorgaben an das Design machen willst, wirst du beim Block-Editor an deine Grenzen stoßen.
Blick in die Zukunft
Sowohl Elementor als auch der Block-Editor haben viel Potenzial. Bei der Wahl gibt es (sorry!) kein „richtig“ oder „falsch“ und nicht DIE immer passende und richtige Entscheidung. Es kommt hier sehr darauf an, was du mit der Website erreichen willst, wie viel Zeit und Geld du investieren kannst und welche Vorkenntnisse du hast.
Wenn du dich intensiv mit dem internen Editor beschäftigst, bist du auf jeden Fall für das Projekt Gutenberg vorbereitet und kannst diese Reise mitgehen. Du wirst ein WordPress erleben, das immer besser wird und einen Editor, der in allen Bereichen der Website zum Einsatz kommt. Widgets und Sidebars werden langfristig durch Full Site Editing ersetzt und dann nicht mehr separat behandelt.
Schon jetzt gibt es einige Full Site Editing Themes. Meiner persönlichen Einschätzung nach sind diese derzeit zwar noch unausgereift, aber durchaus einen Blick wert.
Wenn du auf Elementor setzt, wirst du auch hier viel lernen und kannst deine Website schnell sehr individuell gestalten. Durch die große Verbreitung von Elementor und den großen Funktionsumfang kann ich mir hier auch gut einen Fork vorstellen. So könnte Elementor mittelfristig ein komplett eigenes System werden.
Mein Tipp: Schau dir beide Varianten intensiv an und teste ausführlich. So siehst du, welche besser zu dir und deinem Projekt passt. Ein Wechsel ist natürlich immer möglich, wird aber auch immer schwieriger, da sich beide Editoren tief ins WordPress System integrieren.
Tipp!
Packe zwei WordPress Projekte auf den Space-Server und probiere Elementor und den Block-Editor parallel aus. So findest du heraus, welcher Page Builder zu dir passt. Übrigens: Den Space-Server kannst du 10 Tage kostenlos testen!
Kommentare
Schauen wir mal, wie sich alles weiter entwickelt aber ich habe schon das Gefühl, dass der Block-Editor in ein, zwei Jahren langsam die anderen Page Builder überholen könnte. Ich bin auf jeden Fall gespannt!
Viele Grüße aus Berlin
Hallo Gregor, vielen Dank für deine Einschätzung!
Also ich habe lange Elementor genutzt, war aber mit der Performance und den Entwicklertools nicht besonders zufrieden und bin schnell an meine Grenzen gestoßen. Nun entwickle ich eigentlich alle Webseiten mit dem Oxygen Page Builder, hier gibt es auch eine nützliche Erweiterung, in der man Blocks aus Oxygen, auch im Gutenberg Editor verwenden kann. Das macht es oft leicht und verständlicher für den Kunden, die Seiten zu bearbeiten und zu erweitern. Man muss auch dazu sagen das sich der Gutenbergeditor deutlich weiterentwickelt hat, vorallem was die Vielfalt der Blovks betrifft. Denke aber das brauchte eine lange Zeit um es für pixelgenaue Umsetzung zu verwenden.
Also ich habe lange Elementor genutzt, war aber mit der Performance und den Entwicklertools nicht besonders zufrieden und bin schnell an meine Grenzen gestoßen. Nun entwickle ich eigentlich alle Webseiten mit dem Oxygen Page Builder, hier gibt es auch eine nützliche Erweiterung, in der man Blocks aus Oxygen, auch im Gutenberg Editor verwenden kann. Das macht es oft leicht und verständlicher für den Kunden, die Seiten zu bearbeiten und zu erweitern. Man muss auch dazu sagen das sich der Gutenbergeditor deutlich weiterentwickelt hat, vorallem was die Vielfalt der Blovks betrifft. Denke aber das brauchte eine lange Zeit um es für pixelgenaue Umsetzung zu verwenden.
In Bezug auf die Performance ist der Gutenberg Editor eine Wucht. Und im Vergleich zu der Konkurrenz auch von anderen CMS wie Webflow eine echte Ansage.
Besonders noch wenn man ein leichtgewichtes Theme wie das von Generate Press oder Kadence nutzt.
Dank der erweiterten Blöcke von Kadence und anderen Tools wird das Full-Site Editing auch immer salonfähiger. Meiner Meinung nach bietet der WordPress Block-Editor ein Riesen Potenzial für die Zukunft.
Für alle die mal einen Versuch wagen möchten, seien Tools wie das bereits erwähnte Kadence aber auch Greenshift und Bloksy zu empfehlen.
In Bezug auf die Performance ist der Gutenberg Editor eine Wucht. Und im Vergleich zu der Konkurrenz auch von anderen CMS wie Webflow eine echte Ansage.
Besonders noch wenn man ein leichtgewichtes Theme wie das von Generate Press oder Kadence nutzt.
Dank der erweiterten Blöcke von Kadence und anderen Tools wird das Full-Site Editing auch immer salonfähiger. Meiner Meinung nach bietet der WordPress Block-Editor ein Riesen Potenzial für die Zukunft.
Für alle die mal einen Versuch wagen möchten, seien Tools wie das bereits erwähnte Kadence aber auch Greenshift und Bloksy zu empfehlen.
Ich nutze noch Divi, was wirklich technisch saubere Seiten zaubern kann. Für diejenigen, die mit Elementor und Dem Pagebuilder von Gutenberg vertraut sind, wirds ein wenig gewöhnungsbedürftig sein, zumal es bei einigen Elementen ein wenig lädt. Doch Divi ist mehr als nur eine Alternative zum beliebten Elementor.
Das Kadence Theme ist ein unterschätztes Wordpress Theme. Man kann hier mit Elementor als auch den Gutenberg Blocks arbeiten. Sehr performant und einfach in der Bedienung.
Fremde Pagebuilder oder Block-Editor – Eine Grundsatzentscheidung die reiflich überlegt sein sollte, denn ist die Wahl erst einmal getroffen, ist der Weg zurück sehr aufwendig bis unmöglich. Für Pagebuilder wie Elementor, Divi und Co. werden in Zukunft die Anpassungen an das auf dem Block Editor basierende WordPress Ökosystem immer aufwendiger. Wohin sich die Pagebuilder weiterentwickeln lässt sich jetzt noch nicht vorhersagen. Grundsätzlich muss man davon ausgehen, dass je kleiner die installierte Basis, desto schwieriger dürfte das Überleben werden. Von daher sollten die Vor- und Nachteile genau abgewogen werden.
Mit den Ergänzungen von z.B. Crocoblock ist man auch extrem flexibel und kann, sofern man die Tools gut beherrscht, extrem viel bauen.
Was man sicherlich auch nicht aus den Augen verlieren darf ist Elementor AI, da bin ich gespannt wo die Reise noch hingeht.
Vielen Dank für die detaillierte Gegenüberstellung von Elementor und dem Block-Editor im Gutenberg-Projekt. Besonders interessant fand ich die Analyse der Performance-Unterschiede. Habt ihr Erfahrungen damit gemacht, wie sich diese beiden Editoren bei sehr großen Websites verhalten? Gibt es spezifische Empfehlungen, welcher Editor bei wachsender Komplexität und Datenmenge besser geeignet ist?