Was du vom Scandi-Style für deine Produktentwicklung lernen kannst (Teil2)
Fika
Kaffee trinken und dabei eine Zimtschnecke futtern – das ist der Inbegriff von „Fika“. Und genau das hilft uns, noch mehr mit unseren Kollegen in den Kontakt zu kommen. Setzt euch also im Team oder auch mit unterschiedlichen Abteilungen regelmäßig auf einen Kaffee zusammen. Auch wenn nicht nur gefachsimpelt, sondern ebenso Privates geteilt wird, haben diese Gespräche etwas positives: Die Teamzugehörigkeit und die emotionale Verbindlichkeit werden gestärkt. Das kann sich wiederum in einem besseren Arbeitsergebnis widerspiegeln.
Was noch für solche gemeinsamen Kaffeezeiten spricht: Bildschirmpausen. Warum es so wichtig ist, sich diese zu nehmen, liest du hier. Und auch in einer Studie des Happiness Research Institutes wurden einige Faktoren genannt, die Arbeitgeber beeinflussen können. Beispielsweise das Gemeinschaftsgefühl, das durch Firmenevents verbessert werden kann oder eben der Austausch von Interessen. Perfekt sind hierfür feste Termine für bspw. gemeinsame Mittagessen oder Interessensgruppen. Für die, die es gerne automatisiert mögen und Slack nutzen: Probiert doch mal den Donut-Bot aus. ;-)
Hygge
Hygge ist ein Kernbestandteil der dänischen Tradition und Lebensweise. Im Wesentlichen bedeutet es eine gemütliche, herzliche Atmosphäre, in der man das Gute des Lebens zusammen mit lieben Leuten genießt.
Vor allem durch die New Work-Bewegung hat das Thema Hygge bzw. eine gute Arbeitsatmosphäre durch die richtige Raumgestaltung in der letzten Zeit stark an Bedeutung gewonnen.
Es hat durchaus Vorteile, das Büro „hyggelig“ zu gestalten – schließlich zählen die Dänen zu den glücklichsten Menschen! Am wichtigsten ist, dass das Büro den Anforderungen der Mitarbeiter gerecht wird. Hierzu zählen grundlegende Dinge wie die Anzahl der Schreibtische, Monitore oder eine spezielle Tastatur. Doch ebenso sind die die Farbgestaltung aber auch die Ausstrahlung des Raumes enorm wichtig und kann zur Produktivität beitragen. Falls du dich tiefer mit den Anforderungen auseinandersetzen willst, empfehle ich dir das Buch „New Workspace Playbook“.
Für eine hyggelige Atmosphäre braucht es dennoch ein wenig mehr: Natürlich kann ich dir jetzt nicht raten, im Büro haufenweise Kerzen aufzustellen – auch wenn das sehr hyggelig wäre. Aber es gibt noch einige andere Merkmale, auf die du achten kannst:
- Gleichheit: Achte bei deinen Meetings und bei spontanen Gesprächen auf ausgewogene Gesprächsanteile und gib deinem Gegenüber genügend Raum.
- Bequemlichkeit: Vermeide Gespräche zwischen Tür und Angel und ziehe dich lieber mit deinem Gesprächspartner in eine (gemütliche) Ecke zurück.
- Gegenwart: Das nächste Meeting lässt nicht lange auf sich warten und dein Smartphone hat auch schon wieder vibriert? Nimm dir Zeit für deinen Gesprächspartner. Auf dein Smartphone kannst du auch in fünf Minuten schauen. Wenn du wirklich in Eile bist oder mit den Gedanken nicht bei deinem Gesprächspartner bleiben kannst, vereinbare einen Termin.
Lagom
Für den Begriff Lagom gibt es keine passende Übersetzung in die deutsche Sprache, es bedeutet aber so viel wie „genau das richtige Maß“. Die Zeitschrift Elle schreibt dazu:
Lagom ist ein übergreifendes Lebenskonzept, das die perfekte Mitte zweier Gegensätze auslotet. Ob zwischen Überfluss und Bescheidenheit, zwischen Stress und Entspannung, zwischen Arbeit und Genießen, Alleinsein und Gesellschaft. Und diese Lebenseinstellung sollte nicht nur ein Mal am Tag, sondern am besten in jeder Lebenssituation stattfinden. Das Motto lautet deshalb auch: 'not too much of one-or-the-other'.
Das Motto die Waage zu halten ist sowohl als persönliches Ziel als auch als Einstellung im Team zu sehen und eine gute Erinnerung dafür:
- die Waage zwischen stressigen und entspannteren Phasen möglichst gleich zu halten.
- nicht nur den neuen, coolen Kram zu machen, sondern sich genauso auch um die Pflege von Bestandsthemen zu kümmern.
- sich nicht selbst ständig in den Vordergrund zu spielen, sondern auch die Kollegen öffentlich zu loben und so deren Arbeit und sie als Person zu würdigen.
- den Fokus nicht nur auf das nächste Thema zu legen, sondern auch das Team und die Kollegen mit ihren Sorgen, Gedanken und Interessen wahrzunehmen.
Ich bin mir sicher, wir könnten noch weiter machen und auch dir fallen noch weitere Beispiele ein – ergänz‘ die doch einfach in den Kommentaren. ;-) Ich hoffe, dass du ein wenig Inspiration und vielleicht sogar einige Impulse mitnehmen konntest und wünschen dir weiterhin eine hyggelige Woche!