6 Social Media Trends, die 2019 erobern
Fernsehen war gestern, heute gibt’s Social TV
Wer viel auf sozialen Medien unterwegs ist, wird diesem Trend schon begegnet sein: Social TV. Im nächsten Jahr ist es dann soweit, laut Experten wird erstmalig pro Tag mehr Zeit im Internet als vor dem TV verbracht. Dieser Trend kommt nicht zuletzt durch das steigende Angebot von Online-Streamingdiensten. Und zwar nicht nur YouTube, Netflix und Co., sondern eben auch IGTV (Instagram TV) oder Snapchat. Hier findet man mittlerweile eigens für diese Kanäle produzierte Serien.
Das wird vermutlich dazu führen, dass Unternehmen zukünftig mehr Geld für ihre Onlinewerbemaßnahmen ausgeben werden. Bleibt die Frage, was es alles zu beachten gilt, um mit seinen Kurzvideos erfolgreich für sein Unternehmen zu werben.
Der Social Media Experte Hendrik Unger von der Agentur videocheck hat uns ein paar Tipps und Tricks verraten:
Der ausschlaggebende Punkt ist die Qualität. Stimmt die nicht, wirst du nicht bei deinen Zuschauern punkten können. Qualitativ hochwertige Videos werden häufiger geschaut und eignen sich besser, um das Unternehmen zu repräsentieren. Also weg von der Handykamera und verwackelten Live-Videos.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Länge des Clips. Ein kurzes, einprägsames Video vermittelt viel schneller und langfristiger die gewünschten Informationen. Daher solltest du aus einem endlos langen Video besser drei kurze machen.
Storytime: Ephemeral Media
Zuerst waren sie bei Snapchat, dann waren sie plötzlich überall: Stories, die nur für 24 Stunden verfügbar sind. Diese zeitliche Begrenzung schafft eine gewisse Dringlichkeit, auch „Fear of missing out“ genannt. Denn die Tatsache, dass der Content nach einem Tag verschwindet, gibt dem User das Gefühl, er wäre „ausgeschlossen“, wenn er die Story verpasst.
Seit Kurzem ist es nun auch möglich, Anzeigen in Facebook Stories zu schalten. Wir haben den Social Media Experten Felix Beilharz gefragt, wie man diese Funktion für erfolgreiches Marketing nutzen kann.
Momentan funktionieren Facebook Stories noch nicht wirklich gut, weder organisch noch als Anzeigen-Placement. Trotzdem kann und sollte man es testen, doch große Erwartungen würde ich nicht haben. Die Reichweite und Interaktionen betragen oft nur einen Bruchteil von denen bei Instagram. Eine Minimallösung wäre, die Stories von Instagram einfach 1:1 auf Facebook zu kopieren. Das dürfte für viele erst mal der beste Weg sein, da sich der Zusatzaufwand, komplett neue Stories zu kreieren, kaum lohnt. Eine Alternative ist, die Stories als Begleitung zu den Facebook-Posts zu nutzen. Wenn diese sich von den Instagram-Posts unterscheiden – was sie ja sollten – dann müssen das auch die Stories tun. Wer gar keine organischen Stories kreieren will, kann zumindestens mit dem Placement experimentieren und dort Ads schalten – momentan nur als Verlängerung der Instagram-Stories buchbar, das dürfte sich 2019 aber ziemlich sicher ändern.
Was ist echt und was Fiktion? – Augmented Reality
Die reale Welt mit virtuellen Inhalten verschmelzen – klingt nach Science-Fiction und war vor einigen Jahren sicherlich noch unvorstellbar, heute ist es Realität und nennt sich „Augmented Reality“. Sie erobert gerade die Bereiche unseres Alltags; von der Werbebranche über das Gaming bis hin zur Wissensbeschaffung.
Einige bekannte Beispiele für Augmented Reality sind Snapchats Gesichts- und Umgebungsfilter, Pokémon Go oder die App von IKEA, mit der man sich das gewünschte Möbelstück bequem vom Sofa aus probeweise durch den Bildschirm in den eigenen vier Wänden ansehen kann. Vermutlich wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis Augmented Reality nicht mehr wegzudenken ist.
Wie in Hollywood: Künstliche Intelligenz wird zum Trend
Die Maschinen haben nicht die Macht – zumindest noch nicht –, dennoch schleichen sie sich immer mehr in unseren Alltag. Sie beeinflussen, wie wir leben, arbeiten und unterhalten uns.
Von sprachgestützten persönlichen Assistenten wie Siri und Alexa bis hin zu grundlegenderen Technologien wie Verhaltensalgorithmen, suggestiven Suchvorgängen und selbstfahrenden Fahrzeugen gibt es heute einige Beispiele und Anwendungen für Künstliche Intelligenz (KI). Eine Besonderheit: KI lernt von allein, das heißt, Maschinen können durchaus in der Zukunft den Menschen in der Kommunikation z. B. auf Social-Media-Plattformen ersetzen.
Back to the roots: User Generated Content
In der Zeit von Influencern und Social Media Stars gibt es immer mehr Benutzer generierten Content. Hierzu zählen beispielsweise Kommentare, Bewertungen, Bilder oder Blogartikel. Diese Art von Inhalten wirken auf andere Nutzer besonders authentisch und glaubwürdig. Aktionen wie das Burger Battle von McDonald‘s oder Nintendos von Nutzern für Nutzer erstellte Levels für Super Mario sind gute Beispiele dafür, wie diese Art von Werbung Anwendung findet.
Auch dazu haben wir Experte Felix Beilharz befragt und er hat uns erklärt, wie User Gernerated Content (UGC) in der Praxis funktioniert.
Die Herausforderung, Nutzer zum Erstellen eigener Inhalte zu animieren, wird immer größer. Mit den richtigen Maßnahmen kann das aber auch weiterhin gelingen. Clevere Unternehmen triggern dazu grundlegende psychologische Schalter im Menschen, z. B. Narzissmus, also den Wunsch nach Selbstdarstellung. Kleine Aufforderungen zum Posten, die z. B. Urban Outfitters auf die Spiegel in den Umkleideräumen klebt, sorgen für mehr usergenerierten Content. Die Nutzer hoffen auf die Chance, vom großen Marken-Account gefeatured zu werden. Diese Idee lässt sich beliebig weiterspinnen. Wichtig ist: Kopf schlägt Kapital – wer die richtigen Knöpfe drückt, wird auch künftig mehr UGC verzeichnen können.
Zuckerberg holt das Lasso raus
Nachdem die beliebte Mitsing-Plattform „Musical.ly“ abgeschafft wurde, ging „TikTok“ an den Start – jetzt zieht Facebook nach. Kein Wunder, denn bereits in kürzester Zeit konnte „TikTok“ über 130 Millionen Nutzer generieren. Ganz überraschend, ohne Vorankündigung brachte daraufhin Facebook am 9. November 2018 die App „Lasso“ heraus, die genau das kann, was „Musical.ly“ und „TikTok“ bereits vorgemacht haben: lippensynchrones Mitsingen von beliebten Songs in Form eines Kurzvideos. Ziel soll es sein, die aufgenommenen Clips per Facebook-Story und später auch über Instagram zu teilen. Bisher ist die App nur in den USA verfügbar, wann und ob „Lasso“ nach Deutschland kommt, ist noch nicht bekannt.
Wird sich die Zielgruppe weiterhin nur auf Jugendliche beschränken oder werden solche Plattformen auch in der Werbebranche Anwendung finden?
Was meint ihr? Schreibt uns eure Antwort gerne in einem Kommentar. :)
Kommentare
Die Maschinen bekommen bald wirklich die Macht – zumindest bei den Jugendlichen;)