Im Traffic-Tal? Mit SEO gegen das Sommerloch!
Warum Sommerlöcher auftreten
Meist lassen sich Sommerlöcher auf die Sommerferien und den damit verbundenen Urlaub zurückführen. Viele Eltern nehmen sich in den Sommerferien frei, um die Zeit mit der Familie zu genießen. Aber auch Singles und kinderlose Paare genießen das warme Wetter und nehmen sich dann gerne Urlaub. Das bewirkt unter anderem, dass zahlreiche Websites und Produkte, die sonst häufig im Arbeitsalltag verwendet werden, plötzlich nicht mehr besucht oder gekauft werden.
Ein Sommerloch trifft aber nicht jeden negativ. Während manche Unternehmen abnehmende Besucherzahlen und abnehmenden Umsatz verzeichnen, erfreuen sich andere hingegen an steigenden Zahlen. Das gilt für den Eisverkäufer ebenso wie für den Vermieter von Ferienwohnungen.
In Zeiten von Covid ist es allerdings schwer abzusehen, wie sich das nächste Sommerloch gestalten wird. Die Vermutung liegt aber nahe, dass es auch im „neuen Normal“ weiterhin klassische Sommerlöcher geben wird.
Verstehen, was in den Köpfen von Besuchern vor sich geht
Der oben erwähnte Punkt mit „Gewinnern“ des Sommerlochs zeigt, dass ein Sommerloch nicht generell abnehmendes Interesse oder fehlende Aktivität bedeuten muss. (Potentielle) Kunden gehen nicht in eine Art Winterschlaf, sondern beschäftigen sich einfach nur mit anderen Themen. Dieser Ansatz kann Website-Betreibern dabei helfen, trotz eines Sommerlochs weiterhin sichtbar zu bleiben.
Als Vorbereitung braucht man dafür einige Zahlen, Daten und Fakten oder – wo diese fehlen – Erfahrung und Bauchgefühl. Diese Informationen sollen dabei helfen zu verstehen, mit welchen Themen sich die Zielgruppe im Sommerloch beschäftigt. Denn auch wenn sich der 32-jährige Berliner, der für das Webhosting der Agentur verantwortlich ist, aktuell im Urlaub befindet, wird er bald wieder in seinen Arbeitsalltag zurückkehren. Wäre es da nicht super, wenn er in seinem Urlaub immer wieder Berührungspunkte mit einem ausgezeichneten Webhoster hätte?
SEO-Maßnahmen gegen das Sommerloch einleiten
Sind Informationen zur Zielgruppe und ihrem Verhalten im Sommerloch vorhanden, kann es auch schon an die SEO-Maßnahmen gehen. Dabei wird versucht, die Themen, mit denen sich die Zielgruppe im Sommerloch beschäftigt, mit den eigenen zu verknüpfen. So könnte ein Webhoster z. B. feststellen, dass sich seine Zielgruppe im Sommerurlaub unter anderem mit folgenden Themen beschäftigt:
- Wie kann ich im Urlaub entspannen?
- Was kann ich beim Spielen am Computer gegen die Sommerhitze tun?
- Wie kann ich im Urlaub beruflich vorankommen?
- Was kann ich im Urlaub mal Neues ausprobieren?
Indem der Webhoster die Themen der Zielgruppe mit seinen eigenen verknüpft, könnte er vor dem Sommerloch z. B. einige passende Artikel in seinem Blog veröffentlichen. Diese könnten sich mit folgenden Themen beschäftigen:
- 3 Bücher zu Webdesign, die du in deinem nächsten Urlaub lesen solltest
- Entspannung pur: Unsere Programmierer testen Summer-Yoga
- 5 Podcast-Empfehlungen für Freelancer für den Sommerurlaub
- Schwitzen ade: 5 Lifehacks gegen Sommerhitze am Computer
- Gärtnern, Cocktails mixen, Padel-Tennis: Mitarbeiter berichten von ihren Hobbys
Diese Titel für Blogartikel sind natürlich noch nicht SEO-optimiert. Doch sie zeigen, in welche Richtung die Maßnahmen gegen das Sommerloch gehen können. Im Idealfall hat die Zielgruppe während ihres Urlaubs so trotzdem einige Male Kontakt mit dem Unternehmen und empfindet diesen als bereichernd. Das schafft eine positive Grundstimmung, die nach dem Urlaub den Klick auf „Jetzt bestellen“ begünstigen kann.
SEO-Maßnahmen messen und nachhalten
Wie so häufig bei Maßnahmen auf einer Website gilt auch in diesem Fall: Änderungen bringen wenig, wenn sie nicht gemessen werden. Nehmt euch daher ein wenig Zeit und bereitet ein entsprechendes Reporting vor. In diesem könnt ihr den SEO-Traffic der Sommerloch-Artikel im Blick behalten.
Wichtige Metriken wären dabei:
- Suchanfragen: Diese Information aus der Google Search Console zeigt, ob der Artikel zu passenden Keywords rankt.
- Position in Suchergebnissen: Diese zeigt, ob der Artikel SEO-seitig gut funktioniert. Wenn nicht, muss an den entsprechenden SEO-Stellschrauben gedreht werden.
- Seitenaufrufe: Position 1 in den Suchergebnissen bringt wenig, wenn niemand sich mit dem Thema beschäftigt. Daher sollten ergänzend zur Position auch die Seitenaufrufe betrachtet werden.
- Verweildauer und Absprungrate: Sie zeigen, wie relevant der Inhalt ist.
- Conversions: Im Idealfall lässt sich nach einigen Wochen feststellen, dass die Sommerloch-Artikel auch zu Verkäufen geführt haben. In Bereichen, wo die Hürden zum Kauf recht hoch sind – z. B. Autos, Immobilien, teure Software – lohnt es sich, Soft-Conversions zu messen. Das kann die klassische Anmeldung zum Newsletter sein, eine Anfrage für ein Kennenlerngespräch oder das Buchen eines Testpakets.
Im Idealfall lässt sich so erkennen, welche Artikel gut performen und welche nicht. Auf diesen Erkenntnissen lässt sich dann aufbauen. Wird sichtbar, dass die Podcast-Empfehlungen gut angenommen werden, sollten sie im nächsten Jahr aktualisiert werden. Wird der Bericht über Hobbys von Mitarbeitern gut gelesen, lässt er sich im nächsten Jahr ggf. noch erweitern oder um einen zweiten Teil ergänzen.
SEO gegen das Sommerloch: Gutes Timing ist wichtig
Ein Hinweis zum Schluss gilt dem Timing. Erst wenige Tage vor dem sich anbahnenden Sommerloch mit SEO-Maßnahmen zu beginnen, dürfte wenig erfolgreich sein. Es braucht etwas mehr Vorlaufzeit, damit die Artikel von Google gut eingestuft und über Social Media Plattformen positive Social Signals sammeln können. Deshalb lautet meine Empfehlung: Schließt die SEO-Maßnahmen etwa einen Monat vor Beginn des typischen Sommerlochs ab. Damit gebt ihr dem Crawler ausreichend Zeit, um eure Inhalte zu finden und entsprechend einzusortieren.