Update in der Google-Bildersuche: Das solltet ihr wissen
Das Google Bilder-Update
Bislang war die Bildersuche von Google recht klar definiert. Besucher wurden durch folgende Schritte geleitet:
- Suche nach einem Bild über die Bildersuche.
- Darstellen der Ergebnisse in der Miniaturansicht.
- Ein Klick auf die Miniaturansicht führt auf die Webseite.
- Hier können Besucher das Bild in voller Größe sehen.
Die Google-Bildersuche führte bislang direkt auf die dazugehörige Webseite. Sehen wir uns den neuen Prozess in der Bildersuche an:
- Suche nach einem Bild über die Bildersuche.
- Darstellen der Ergebnisse in Miniaturansicht.
- Ein Klick auf die Miniaturansicht vergrößert das Bild stark.
- Besucher können das Bild in dieser großen Version ansehen, was für viele Suchende ausreichen dürfte.
- Ein Klick auf den Button „Seite besuchen“ führt zu der Webseite, die das Bild beinhaltet.
„Was bedeutet das für mich …?“
Diese kleine Änderung, im Ablauf oben in Schritt 3 dargestellt, dürfte große Auswirkungen auf den Traffic über die Bildersuche haben. Denn wer nach einem Bild sucht, will dieses in der Regel in einer annehmbaren Größe sehen, um alles darauf abgebildete erkennen zu können.
Was sonst nur mit einem Besuch auf der dazugehörigen Webseite möglich war, erfolgt nun direkt über die Google-Bildersuche.
Für alle, die viele Besucher über die Google-Bildersuche bekamen, ist das ein großes Problem. Denn wo sonst Besucher auf deine Webseite mussten, um ein Bild in angenehmer Größe zu sehen, reicht jetzt ein Klick in der Google-Bildersuche aus.
Neben dem fehlenden Traffic ist es das Urheberrecht, das hier gefährlich stark angegriffen wird. Denn erst ein Klick auf „Seite besuchen“ zeigt Suchenden, ob ein Copyright-Hinweis vorhanden ist.
Was ihr tun könnt, um eure Bilder zu schützen
Google bietet Webseitenbetreibern die freie Wahl: Entweder Inhalte bereitstellen und von der Suchmaschine indexieren lassen, oder aber bewusst Grenzen setzen und damit das Indexieren vermeiden.
Dabei ist klar, dass das Deindexieren von euren Bildern zwar eure Rechte schützen, daneben aber Traffic rauben wird. Könnt ihr mit letzterem leben und seid nicht z. B. von Einnahmen durch Werbebanner abhängig, dürfte es eine sinnvolle Lösung sind.
Google erklärt auf einer dazugehörigen Support-Seite, wie Bilder vorm Indexieren geschützt werden können.
Neben dem Deindexieren scheint es aktuell keine Alternative zu geben. Bilder tauchen entweder in der Bildersuche auf und werden von Besuchern direkt bei Google in der passenden Größe gesehen, oder aber man verbietet Google Bilder der eigenen Webseite zu listen.
Google als Content-Riese?
Es ist noch gar nicht lange her, dass Google Snippets von Webseiten in seine Suchergebnisse integrierte. Besucher bekommen direkt Wetterdaten, Definitionen von Begriffen und einiges mehr angezeigt. Eine unweigerliche Folge: Weniger Suchende klicken Suchergebnisse an.
Ein Problem bei dem ganzen Thema ist sicherlich der große Marktanteil von Google. Wie wir in unseren Artikeln zur Suchmaschinenverteilung zeigten, besitzt der Suchmaschinengigant in Deutschland mehr als 90 Prozent. Ein enormer Wert, der bei so großen Änderungen, wie dem Update der Bildersuche, spürbar wird.
Die Zukunft eurer bilderabhängigen Webseiten
Ihr habt Webseiten, die maßgeblich vom Traffic über die Bildersuche abhängen? Was könnt ihr tun, damit diese auch in Zukunft mit ausreichend Besuchern versorgt werden?
Fakt ist: Mehr und mehr versteht sich Google nicht als Zwischenstation zwischen Suchanfrage und Content. Das zeigen die Snippets für Wetter, Definitionen und mehr, aber nun auch das Update der Bilder-Suche. Für jemanden, der von Besuchern über Suchmaschinen abhängig ist, gilt es daher eine wichtige Frage zu klären: Wo kann ich, neben Google, Trafficquellen aufbauen?
In einem Artikel zum Thema „Alternative Traffic-Quellen zu Google aufbauen“ gehen wir eben darauf ein und zeigen, welche Ansätze funktionieren können.
Was bedeutet die Umstellung der Bildersuche für euch? Seht ihr es als Mehrwert für effizienteres Suchen? Oder als Gefahr für eure Webseiten?
Kommentare
Unglaublich wie eine Firma, alles so lenken und koordinieren kann. Gleichzeitig auch gruselig.
Und es ist noch schlimmer geworden. Google ist noch mächtiger geworden als ih je gedacht hätte.
Hallo, die Kritik an Google ist durchaus berechtigt - Google ist schon lange keine reine "Suchmaschine" mehr, sondern eher eine Plattform zur Darstellung von Information. Im besten Fall natürlich mit Klick-Out zur Webseite, welche die Informationen ursprünglich zur Verfügung gestellt hat - aber leider auch immer öfter ohne besagten Klick. Dies kann man nicht nur in der Bildersuche erkennen, sondern auch bei Abfragen wie Wetter, Kino usw.
Das Credo wurde ja mehr oder weniger still und heimlich demontiert.
Eine schöne Alternative zu Google ist für mich nach wie vor die Suchmaschine DuckDuckGo. Diese zeichnet keinerlei Daten auf, sondern liefert "einfach nur" Suchergebnisse.
Ich bin mir nicht ganz sicher ob Google immer noch so nett ist, wie viele glauben. Aber DuckDuckGo ist aufjedenfall gut. Also nicht im Sinne Gut oder Böse, eher das die Suchmaschine eine gute Arbeit macht.
Übrigens, ein sehr schöner Artikel.
Mit freundlichen Grüßen
Reino B
Aus Googles Sicht ist das nur eine konsequente Weiterentwicklung. Die Suchmaschine wird immer weniger Suchmaschine und immer mehr Fischernetz zum Einfangen und vor allem zum Behalten der User und der mit diesen zu generierenden Umsätze.
Und als „Gatekeeper“ hält Google alle Trümpfe in der Hand. Auf lange Sicht wird man nahezu alle digitalen Informationen über den Monopolisten bekommen, ohne den „lästigen Umweg“ über andere Websites.
Das ist zumindest das Ziel der Reise
Die Gelackmeierten sind letztendlich wir alle. Websitebetreiber, User und auch der Staat, also unser Gemeinwesen. Wem der letzte Schritt zu weit geht, der beschäftige sich mal mit den von Google entrichteten Steuern (egal wo) oder den Auswirkungen einer monopolistischen Informationsstruktur oder der Einhaltung nationaler oder internationaler Gesetzte durch Giganten wie Google.
Mehrwert für effizientes Suchen? Durchaus! Gefahr für Webseiten? Ebenfalls! Google will Usern ermöglichen, so einfach wie möglich an ihr Suchziel zu gelangen – das ist erstmal nichts Schlechtes. Wir müssen jetzt flexible Wege finden, damit umzugehen.
Ja! Vielleicht sollte jemand Google mal das Credo der ersten Stunden erinnern erinnern: Don’t be evil.