Interview: Die Zukunft der Freelancer
- Im heutigen Interview wollen wir mit dir über die Zukunft von Freelancern sprechen. In der Vergangenheit warst du als Freelancer aktiv, heute bist du Geschäftsführer, Chefredakteur und Gesellschafter. Welche Veränderungen hast du bei Freelancern in den letzten Jahren am stärksten wahrgenommen?
- Was meinst du: Welche Trends werden sich für Freelancer in den kommenden Jahren entwickeln und welche Rollen spielen dabei Unabhängigkeit und Mobilität?
- Was brauchen Freelancer und Agenturen, um auch in den kommenden Jahren für Kunden attraktiv zu sein?
- Vor einem guten Jahr hast du das Online-Magazin Mobility Mag gestartet, ein Portal über Mobilität und mobiles Leben und Arbeiten. Kannst du uns kurz etwas dazu erzählen?
- Ist das Leben als „digitaler Nomade“ eine wirkliche Alternative für Freelancer und wie geht man dabei mit Hindernissen wie Kundenbesuchen, Postempfang und mehr um?
- Gibt es Situationen in denen du Freelancern davon abraten würdest, „digitaler Nomade“ zu werden?
- Im Alltag eines Freelancers spielt die Wahl des passenden Hosters eine wichtige Rolle. Mit welchen Mehrwerten kann ein Hoster Freelancer im Alltag bestmöglich unterstützen?
- Eine Frage zum Schluss: Was hast du rückblickend in deiner Zeit als Freelancer besonders genossen?
Im heutigen Interview wollen wir mit dir über die Zukunft von Freelancern sprechen. In der Vergangenheit warst du als Freelancer aktiv, heute bist du Geschäftsführer, Chefredakteur und Gesellschafter. Welche Veränderungen hast du bei Freelancern in den letzten Jahren am stärksten wahrgenommen?
Ganz klar die beiden Punkte Flexibilität und Positionierung. Freelancer kommen nicht mehr drum herum, sich klar in ihrer Branche oder Nische zu positionieren, möglicherweise eine Marke aufzubauen und so neue Kunden zu generieren. Zudem hat die Flexibilität zwei Seiten: Auf der einen Seite haben die Auftraggeber immer größeren Bedarf an flexiblen, spontanen Dienstleistungen – zum anderen bedeutet das aber für die Freelancer natürlich auch, dass sie mehr Freiheiten haben.
Was meinst du: Welche Trends werden sich für Freelancer in den kommenden Jahren entwickeln und welche Rollen spielen dabei Unabhängigkeit und Mobilität?
Bei den Trends würde ich an der vorherigen Antwort anschließen. Diese Punkte lassen sich natürlich noch weiter denken. Wie kommunizieren wir zukünftig besser, schneller oder sicherer? Wie arbeiten wir ortsunabhängig effektiver im Team zusammen, etwa mit unseren Auftraggeber? Und wie bekommen wir die Schere zwischen Flexibilität und Sicherheit wieder zu?
Was brauchen Freelancer und Agenturen, um auch in den kommenden Jahren für Kunden attraktiv zu sein?
Sie müssen in meinen Augen schneller arbeiten als vorher und in kürzerer Zeit das gleiche, hohe Niveau halten. Unsere Gesellschaft entwickelt sich in allen Bereichen hin zu einem schnelleren, flexibleren Standard – das lässt auch die Freelancer nicht kalt. Das kann zum Problem werden.
Vor einem guten Jahr hast du das Online-Magazin Mobility Mag gestartet, ein Portal über Mobilität und mobiles Leben und Arbeiten. Kannst du uns kurz etwas dazu erzählen?
Das Mobility Mag ist unsere Antwort auf die großen Veränderungen unserer Zeit. Digitale Nomaden, Ortsunabhängigkeit, die Mobilität der Zukunft – in den Bereichen Reisen, Arbeiten und Leben verändert sich aktuell so viel, dass wir diese Entwicklung gerne begleiten wollten.
Ortsunabhängig arbeiten – für viel Freelancer ein wichtiger Vorteil ihrer Tätigkeit.
Ist das Leben als „digitaler Nomade“ eine wirkliche Alternative für Freelancer und wie geht man dabei mit Hindernissen wie Kundenbesuchen, Postempfang und mehr um?
Schwierig zu beantworten. Das ist eine sehr individuelle Frage, die sehr Typ-abhängig ist. Will ich überhaupt so leben? Habe ich die Auftraggeber und Auftragslage, um so zu leben? Habe ich die Freiheit – im Sinne von Verpflichtungen mit Wohnung, Familie, etc. – um so zu leben? Bin ich geduldig genug, viele Dinge auch komplexer zu handhaben – wie etwa die von dir angesprochenen Kundenbesuche oder Postsachen? Dass das geht, zeigen viele tolle Beispiele, die wir auch immer wieder beim Mobility Mag vorstellen – es ist nur eben komplizierter.
Gibt es Situationen in denen du Freelancern davon abraten würdest, „digitaler Nomade“ zu werden?
Wenn man eine oder mehrere der Fragen, die ich oben aufgeworfen habe, mit „Nein“ beantwortet, sollte man zumindest etwas intensiver darüber nachdenken, schätze ich.
Im Alltag eines Freelancers spielt die Wahl des passenden Hosters eine wichtige Rolle. Mit welchen Mehrwerten kann ein Hoster Freelancer im Alltag bestmöglich unterstützen?
Für mich am wichtigsten ist das Thema Support. Freelancer im Tech-Bereich zu sein bedeutet nicht immer, dass man sich mit seinen Server- und Domain-Sachen hundertprozentig auskennt. Wenn es da mal klemmt, bin ich auf eine schnelle Lösung angewiesen – da hilft ein erreichbarer Support natürlich enorm.
Eine Frage zum Schluss: Was hast du rückblickend in deiner Zeit als Freelancer besonders genossen?
Ganz klar: Die Freiheit und Vielfalt, als Journalist für verschiedene Medien über verschiedene Themen zu schreiben. Aber immerhin schaffe ich mir diese Freiheit bei der BASIC thinking GmbH inzwischen auch selbst – zum Beispiel mit dem Mobility Mag. Danke an dieser Stelle vom gesamten Team für eure Unterstützung – treue Partnerschaften sind heute selten geworden, umso schöner, wenn sie wie bei Mittwald und dem Mobility Mag so gut funktionieren!
Kommentare
Ich arbeite mittlerweile seit mehr als 13 Jahren als Freelancer für Web- und seit ca. 2006 speziell als Typo3entwickler. Vor dieser Tätigkeit war ich in einer Festanstellung im Marketing eines großen Konzerns. Ich denke die meisten Freelancer haben auch den Wandel der Zeit erkannt. Die Zeiten, in denen ein Programmierer / Entwickler Montags im Kämmerlein verschwand und erst Freitags wieder ans Tageslicht kam, sind lange vorbei.
Zeitnahe und mediengerechte Kommunikation sowie Kundenbindung sind für mich sehr wichtige, tägliche Aspekte für eine gute Zusammenarbeit. Darüber hinaus zählt auch der Anspruch an einen selbst. Die bedeutet z.B. für mich, dass ich einen Auftrag nicht annehmen würde, wenn dieser z.B. in Folge einer unrealistischer Zeitplanung eine Minderung der Qualität bedeuten würde. Das Zauberwort heißt zumeist Realismus und wenn es wirklich mal eng wird, dass ist vieles mehr möglich, als man manchmal denkt.
Greez Mark