Interaktionstools im Vergleich: Invision, Proto.io, Justinmind und Moqups
Besonders in den letzten Jahren, als die Bedeutung des responsiven Prototypenbaus an Bedeutung gewann, nahm die Anzahl der auf dem Markt verfügbaren Tools stark zu. Daher möchten wir euch heute einige Tools vorstellen. Alle Tools haben dabei Vor- und Nachteile und sind für verschiedene Arten des Prototypenbaus bzw. für verschiedene Zielgruppen konzipiert worden und sind somit für verschiedene Einsatzmöglichkeiten geeignet.
Invision
Invision ist ein webbasiertes Tool zum einfachen und schnellen Erstellen von Prototypen. Es ist möglich Photoshop Dateien direkt per Drag-and-Drop einzufügen.
Die Entwickler legten einen besonderen Schwerpunkt auf die möglichst einfache und effektive Zusammenarbeit von verschiedenen Teammitgliedern. Es können direkt Kommentare zu bestimmten Funktionen oder Elementen in dem Prototyp hinterlassen werden. Des Weiteren ist es möglich gleichzeitig mit verschiedenen Teammitgliedern an einem Prototypen zu arbeiten.
Das Tool ist insgesamt reduzierter als das Tool Axure. Invision ist nicht dafür gedacht komplett neue Prototypen und Elemente zu entwickeln, sondern dazu die vorhandenen Screens, die beispielsweise aus Photoshop heraus importiert werden können interaktiv werden zu lassen.
Der Preis des Tools ist abhängig von der Anzahl der Teammitglieder und Projekte, die entwickelt werden. Bei einem Nutzer, der einen einzelnen Prototypen anlegt ist das Tool kostenlos.
Proto.io
Proto.io ist ein Tool zur Entwicklung von interaktiven, mobilen App Prototypen. Das Tool bietet die Möglichkeit einer realistischen Simulation der Android oder iOS Umgebung, wie z. B. der Touch Gesten, der Animationen und der UI libraries. Es gibt vorgefertigte Elemente für die verschiedenen Betriebssysteme, wie Android, iOS, Windows und Apples WatchOS.
Das Tool ist webbasiert und bietet genau wie Invision die Möglichkeit einen Prototypen zu teilen, um Feedback von anderen Teammitgliedern zu erhalten. Auch bei Proto.io ist der Preis abhängig von der Benutzeranzahl. Für einen Nutzer mit maximal 5 aktiven Prototypen kostet das Tool 24 $ pro Monat.
Justinmind
Justinmind ist ein Tool, das verschiedene Arten zur Erstellung von Prototypen ermöglicht. Es bietet sowohl die Möglichkeit zur Erstellung von interaktiven responsiven Prototypen für Webseiten, wie auch für mobile Apps.
Das Tool ist für Windows und für iOS erhältlich. Justinmind beinhaltet insgesamt weniger Funktionen als Axure, bietet jedoch vorgefertigte UI Elemente der iOS und Android libraries und die App Justinmind, die es ermöglicht die Prototypen direkt auf dem mobilen Gerät abzuspielen.
Eine Justinmind-Lizenz kostet pro Monat 19 $.
Moqups
Moqups ist ein webbasiertes Tool, um schnell Mockups zu erstellen. Ähnlich wie Balsamiq gibt es eine Auswahl an vorgefertigten Elementen aus denen der Mockup zusammengebaut werden kann. Mit Moqups kann kein interaktiver Prototyp erstellt werden, das Tool eignet sich gut für erste schnelle Konzepte einer Oberfläche.
Das Besondere an dem Tool ist, dass es, anders als Balsamiq, webbasiert und bis zur Verwendung von 300 Elementen kostenlos ist. Moqups kann in der kostenpflichtigen Version auch als Team genutzt werden. Es ist möglich gleichzeitig an einem Mockup zu arbeiten und Änderungen zu kommentieren.
Die kostenpflichtige Version ist für beliebig viele Nutzer ab 9 Euro im Monat erhältlich.
Fazit
Die Liste der derzeit erhältlichen Prototyping und Wireframing Tools ist lang. Welches das Beste ist, lässt sich nicht eindeutig sagen. Dies liegt nicht nur daran, dass die Tools ihren Schwerpunkt auf verschiedene Dinge setzen, sondern auch daran, dass jeder Mensch individuelle Vorlieben bei der Nutzung eines Programms hat.
Für schnelle, rudimentäre Konzepte ist Balsamiq nach wie vor ein sehr gutes Tool, während für sehr detailliert ausgearbeitete Konzepte Axure eine sehr gute Lösung bietet. Tools wie Axure benötigen im Vergleich zu einfacheren „All-in-one“ Lösungen wie Justinmind eine längere Einarbeitungszeit. Auch für Prototypen, die gezielt für mobile Geräte entwickelt werden sollen bietet Justinmind eine gute Lösung. Wer hingegen kein Tool zur mobilen Prototypenentwicklung extra auf seinem Rechner installieren möchte, kann auf Proto.io oder für rudimentärere Mockups auf Moqups zurückgreifen. Viele Designer bauen ihre Oberflächen gerne klassisch in Adobe Photoshop und fügen im Nachhinein lediglich die wichtigsten Interaktionen hinzu. Hierfür eignet sich das Tool Invision sehr gut, da es den Import von Photoshop Dateien unterstützt. Auch bietet Invision eine der besten Möglichkeiten zur gemeinsamen Arbeit an einem Prototypen.
Tools, Tools, Tools
In diesem Artikel war mehrmals die Rede von den vielen Tools, die es derzeit auf dem Markt gibt. Zumindest Einige davon möchten wir euch nicht vorenthalten. Falls ihr euch noch nicht für ein Tool entschieden habt und gerne wissen möchtet, welche Tools es noch gibt. Da wären zum Beispiel:
Adobe Edge Reflow, Antetype, Appery, Briefs, Cacoo, Concept.ly, Composite, Devhand, FlairBuilder, Flinto, Fluid, ForeUI, Form, Framebox, Framer, Froont, HotGloo, iMockups, Indigo Studio, iPlotz, iRise, Keynotopia, Marvel, Mockflow, Mockup Builder, MockupScreens, Mockingbird, OmniGraffle, Pencil Project, Pentotype, Pidoco, Principle, Pixate, Pop, PowerMockup, ProtoShare, Protosketch, UXPin, Webflow, Wireframe.cc, WireframeSketcher, Wirify…
Welches Tool nutzt ihr am liebsten? :-)
Kommentare
Super Tools. Vielen Dan. Manchmal denkt man man kennt schon alle Tools, aber Justinmind war mir bisher unbekannt.