Tablet statt Computer für Agenturen – echt jetzt?
Warum ein Tablet in der Agentur?
Eine durchaus sinnvolle Frage. Was lässt jemanden in einer Agentur auf den Gedanken kommen, in ein Tablet zu investieren?
- Tablets haben eine hohe Akkulaufzeit
- Mit der Touch-Bedienung eröffnen sich gänzlich neue Arbeitsweisen
- Ihr geringes Gewicht ist ideal für schnelles Mitnehmen – egal ob in ein anderes Büro, ins Meeting oder aber ins Café
Besonders die Touch-Bedienung macht Tablets nicht unrealistisch, nicht überflüssig, sondern spannend. Bleibt noch die Frage: Spannend genug für Agenturen?
Willkommen in der Welt des Tablets!
Der wichtigste Vorteil bei Tablets gegenüber Notebooks, ist sicherlich der Touchscreen. Die Anzeige ist gleichzeitig Eingabebereich, was vor allem bei der Präsentation von Kundenprojekten attraktiv wird. Eine Webseite landet dann nicht mehr per Beamer an der Wand oder wird auf dem Tisch am Laptop gezeigt. Sie liegt in den Händen des Kunden.
Der Kunde bedient, tippt einzelne Buttons an, scrollt durch die Elemente, spielt Videos ab, zoomt hinein und hinaus. Kurz: Der Kunde erlebt seine Webseite hautnah. Um einiges näher, als es eine Präsentation mit einem herkömmlichen Medium möglich macht.
Neu wird dann auch die Art Feedback zu geben, ob nun zwischen Kollegen in der Agentur oder mit dem Kunden. Wo sonst entweder telefoniert oder umständlich jedes Detail per E-Mail beschrieben wurde, lassen sich mit dem passenden Stift und einem Screenshot der Webseite problematische Details schnell einkreisen, beschriften und Symbole zur Verdeutlichung einsetzen. Die viel natürlichere Verbindung zwischen digital und dem bekannten Stift nimmt Barrieren und kann idealerweise für einen effizienteren Workflow sorgen.
Bisher haben wir noch nicht über speziell für Tablets angepasste Apps gesprochen. Gut mit der Touch-Bedienung harmonierend, ermöglichen sie eine bequeme Nutzung. Da die Betriebssysteme und Workflows zu verschieden sind, lassen wir hier einen genauen Blick aus. Soviel sei dazu gesagt: Einige Entwickler haben hervorragende Arbeit geleistet, um eine sehr natürliche und einfache Bedienung ihrer Anwendungen auf Tablets zu ermöglichen. Digital-affin hin oder her: Eine intuitive Bedienung wird jeder, ob Designer oder Programmierer, zu schätzen wissen.
Die Kehrseite der Medaille
Das wohl größte Problem mit Tablets: Die Arbeitsweise wird sich ändern müssen. Allein die Tatsache, dass einige Arbeiten per Touchscreen durchgeführt werden, wird bislang bekannte und festgelegte Prozesse, allein schon das Versenden von E-Mails oder das Surfen im Web, verändern.
Komplexer wird es dann, wenn es um den Datenaustausch geht, das gemeinsame Arbeiten an Dateien im Unternehmensnetzwerk sowie Umdenken bei bewährten Arbeitsmethoden in Grafik und Entwicklung.
Tablets einzuführen, bringt Veränderungen mit sich, ja. Es wird auch einiges an Kreativität benötigen. Denn nicht jede auf dem Notebook bekannte Anwendung lässt sich gleichermaßen auf dem Tablet benutzen.
Sprechen wir von der täglich stundenlangen Arbeit am Gerät, stellen sich auch Fragen zur Gesundheit. Tablets lassen sich nicht an die Sitzhöhe des Anwenders anpassen, auch ist die Größe überschaubar. Nackenverspannungen können so zum Problem werden.
Veränderte Workflows für mehr Freiheiten?
Ich liebe Tablets und ihre intuitive Nutzung. Vielleicht bringt mich das dazu, offensichtliche Nachteile schnell ins bessere Licht rücken zu wollen ;-).
Fakt ist: Wer in einer Agentur ausschließlich mit Tablets arbeiten will, wird einiges an Umstellung vor sich haben. Aber nicht nur das. Hinzu kommen die auf einmal komplizieren Kooperationen mit Kunden und anderen Unternehmen, die ja weiterhin auf den herkömmlichen Computer setzen.
Zumindest für die beschriebenen Arbeiten wird ein Tablet eine spannende Ergänzung sein.
Achte deine Mitarbeiter
Je nach Aufgabenfeld ist es möglich, dass Agentur-Mitarbeiter mehr als 7 Stunden täglich mit ihren elektronischen Geräten, ob nun der klassische PC oder das Notebook, arbeiten. 5 Tage die Woche. Vielleicht schon seit mehreren Monaten. Oder sogar Jahren.
Menschen entwickeln Arbeitsabläufe, passen sich ihren Aufgaben an und versuchen eine angenehme Umgebung zu schaffen. Ein jahrelanger Prozess könnte rapide unterbrochen werden, wenn von einem Tag auf der anderen Tablets als Arbeitsgeräte eingeführt werden.
Worauf möchte ich hinaus? Plant ihr Tablets einzuführen, begleitet eure Mitarbeiter auf dem Weg dorthin. Informiert sie vor dem Wechsel über die neuen Geräte, ihre Funktionen, erklärt, wie nun alltägliche Aufgaben bearbeitet werden und nimmt ihre Meinungen und Bedenken zu dem Wechsel ernst. Nichts macht die Einführung einer neuen Arbeitsweise schwerer, als mies gelaunte Mitarbeiter, die nach neuen Schwächen suchen und nicht bereit für Veränderungen sind.
Fazit: Lohnen sich Tablets?
Kurz gesagt: Ja. Man muss aber ergänzen, dass Tablets nur dort sinnvoll sind, wo sie nicht die Arbeiten eines Computers übernehmen, sondern als Erweiterung hinzugezogen werden. Hier zeigt sich das Tablet mit zahlreichen Stärken und erlaubt kreative Arbeiten sowie Präsentationen auf einem ganz anderen Level.
Mein Tipp: Investiert in ein Tablet und lernt es für einige Wochen im Agenturalltag kennen. Wo hilft es? Wo macht es Dinge gefühlt komplizierter? Wo fördert es vielleicht Kreativität? Tablets können sich lohnen!
Kommentare
Zum arbeiten finde ich es aber nicht gut, oder sagen wir einfach, ich bin es nicht gewohnt! Es werden ständig neue Apps angeboten, Adobe haut als etwas neues für Tablets heraus (so kommt es mir vor). Alles schön und gut, aber in den meisten Dingen sehe ich mehr eine Spielerei. Wird 3x verwendet, gelobt, empfohlen und dann gerät es in Vergessenheit :) Wenn es die passende Software gibt und man sich daran gewöhnt hat, könnte vielleicht wirklich das ipad als iMac genutzt werden (also per Stream/Kabel an den Monitor übertragen). Bleibt noch die Sache mit der Leistung :) Naja ich habe die Anwendung noch nirgendwo gesehen. Aber interessieren tuts mich :)
Tablet benutze ich nur, wenn ich beim Kunden bin und unsere Dienstleistung präsentiere. Vorallem der visuelle Aspekt, macht das ganze für den Kunden - der sich oftmals in meinem Bereich nicht gut auskennt - besser verständlich und dadurch attraktiver.
In unserer Agentur testen wir gerade den Einsatz von Mischgeräten und Alternativen zu Apple. Als sehr interessanter und vielversprechender Ansatz zeigt sich hier das Surface Pro von Microsoft. Es kombiniert die Vorteile eines Tablets (Touch, Mobilität) und eines Desktop-Geräts (vollwertiges Betriebssystem). Auch wenn wir noch etwas mit der Integration von Windows in unseren Grafik-Ablauf kämpfen. ;-)